Was ist Hypnose??

Hypnose im klinischen Sinne bedeutet Heilen in veränderten Bewusstseinszuständen. Die unter Hypnose eintretende Veränderung des Bewusstseins wird als Trance (im Deutschen auch Wachschlaf) bezeichnet. Trancezustände entsprechen einer spezifisch veränderten Funktionsweise des Gehirns. Wird das Gehirn eines in Trance befindlichen Menschen in einem Kernspintomografen funktionell untersucht, zeigt sich ein verändertes neurobiologisches Aktivitätsmuster in verschiedenen Hirnarealen. Darüber hinaus lässt sich mittels funktioneller Bildgebung zeigen, dass unter Hypnose plastische Veränderungen im menschlichen Gehirn hervorgerufen werden.

Eine therapeutische Trance wird von den meisten Menschen als sehr angenehm, entspannend und spannend zugleich empfunden. Der Therapeut begleitet den Patienten beim Eintauchen in dessen unterbewusste Gedanken- bzw. Vorstellungswelt.

Hypnose ist dabei eine von vielen Methoden, Trancezustände zu erzeugen. Viele Trancephänomene treten – ohne jegliches Zutun eines Therapeuten- willentlich durch bestimmte Aktivitäten im Alltag herbeigeführt, oder spontan auf. Viele sind von angenehmer Art wie z.B. die Bewegungstrance beim Joggen oder Tanzen, die Entspannungstrance des Tagträumens oder beim Lesen eines Buches. Unangenehme Alltagstrancen sind z.B. die Problemtrance beim Grübeln , die Versagenstrance bei heftiger Prüfungsangst oder eine Negativtrance bei selbstabwertenden inneren Dialogen.

Milton H. Erickson gilt als Begründer der modernen Hypnotherapie. Seine Grundannahme besteht darin, dass ein Individuum die Ressourcen, die für eine gewünschte therapeutische Veränderung nötig sind, in sich trägt. Der Zugang zu den seelischen Selbstheilungskräften des Menschen findet sich in seinem Unterbewussten. Das Unterbewusste wird als ein unendlich großer innerer Raum jenseits des bewussten Denkens verstanden, in dem alles Nützliche über die Geschichte des Individuums, über seine innere Vielfalt, seine Kompetenzerfahrungen, Lösungs- und Bewältigungsversuche aufbewahrt ist. Hypnose arbeitet also mit Trancezuständen, um das hilfreiche unterbewusste Wissen für die Heilung des Patienten nutzbar zu machen. Elementarer Wirkfaktor einer Hypnose ist dabei die Suggestion: Wir denken an etwas, und dadurch geschieht es. Hypnose steigert die Fähigkeit von Gedanken, körperliche Veränderungen bzw. Handlungsabläufe automatisch hervorzurufen.